imporex hat geschrieben:
Anton hat geschrieben:
Hallo imporex,
auf welche Informationen beziehst du dich? Ich las, dass Eich freiwillig ging. Ich las, dass sich einige Kritiker Eichs betroffen über den Rücktritt geäußert haben. Rarebit-Gründer Hampton Catlin, der zu den ersten gehörte, die kritisch auf Eichs Spendenunterstützung hinwiesen nennt seinen Rücktritt einen “traurigen ‘Sieg’“, da ihm nur an einer öffentlichen Entschuldigung gelegen habe.
"Brendan Eich hat entschieden, dass es zumindest für den Augenblick besser ist, alle Verbindungen zwischen ihm selbst und Mozilla zu kappen.”
Von den etwa 1000 Mozilla-Angestellten hätten weniger als 10 Eichs Rücktritt als CEO gefordert, aber eine weit größere Zahl ihn ermutigt, trotz Kritik im Amt zu bleiben.
Ich finde es ungut, dass Eich vor Jahren Geld gespendet hat, um zu verhindern, dass Homosexuelle heiraten können. Gleichwerrtig zur unbedingt wichtigen Bedeutung der Meinungsfreiheit aller Menschen, also auch jener der Kritiker Eichs, sehe ich Gleichberechtigungsgedanken. Im Nachhinein, nach Jahren bekennt sich Eich demonstrativ zu gleichen Rechten für alle Mozilla-Mitarbeiter und -Unterstützer, unabhängig ihrer sexuellen Orientierung. Zu spät... nämlich erst als er zum CEO ernannt wurde. Hätte er sich mal vorher entschuldigen müssen für seine kurzsichtige und einseitige Einflußnahme gegenüber einer Minderheit.
Alles hat Folgen, dessen sollten wir uns immer bewusst sein und bleiben.
LG, Anton
Auf welche Informationen ich mich beziehe:
2008 macht der Mann eine Spende von 1'000 Dollar an eine Anti-Gay Gruppierung. Das ist offensichtlich kein Problem, um jahrelang als Cheftechnologe bei Mozilla zu arbeiten. In dem Moment, wo er CEO wird, bricht die Hölle los und man zwingt ihn zum Rücktritt. Drei Aufsichtsratsmitglieder legen aus Protest ihr Amt nieder.
Als CEO hat er nochmal eine andere Verantwortung und auch andere Befugnisse, da war wohl dann für manche die Grenze der Tragbarkeit erreicht. Die Aufsichtratmitglieder haben gleiche Meinungsfreiheitheitsrechte wie alle anderen. Sie handelten konsequent aufgrund ihres Wissenstandes, ihrer Kentnisse und Erfahrungen - das war ihr gutes Recht.
imporex hat geschrieben:
Ja Anton, Brendan Eich hat entschieden, dass es zumindest für den Augenblick besser ist, alle Verbindungen zwischen ihm selbst und Mozilla zu kappen, jedoch sehe ich hier auch eine Parallele zu SR.
Dieser freiwillige Zwang, dieser Druck, welcher auf einen Menschen ausgeübt wird, der natürlich niemals so in die Öffentlichkeit kommt, wie er in Wirklichkeit ist.
Ich verstehe...
Dennoch muss die Qualität des Druckes näher beleuchtet werden. Wir wissen auch nicht ob und wie homophob sich Brendan Eich verhalten hat. Seine Spende war klar gegen eine diskriminierte Minderheit gerichtet. Keine faire Geste, finde ich. Man muss Homosexualität nicht für gut befinden, aber deshalb muss man noch lange nicht Diskriminierung unterstützen.
Wir könnten es auch so herum betrachten, dass es sinnvoll wäre, würde manchem SR-Verantwortlichem Druck gemacht werden, als Folge seiner Haltungen und Verhaltensweisen.
imporex hat geschrieben:
XY hat doch freiwillig das GH verlassen, niemand hat ihn gezwungen. Es war doch seine eigene Entscheidung ........ und nun will er auch noch nachversichert werden ........
Ich kenne diesen "freiwilligen Zwang" und was er mit einem Menschen machen kann, deshalb habe ich mich der Petition angeschlossen.
Ich verstehe dich. Ich möchte nur darauf aufmerksam machen, dass es auf die konkreten Sachverhalte ankommt. In genug Sytemen wäre es gut gewesen, wäre auf bestimmte Personen wohlbegründeten Druck zum Rücktritt ausgeübt worden.
imporex hat geschrieben:
Natürlich stehe auch ich für Gleichberechtigung, aber viel mehr für die Meinungsfreiheit!
Ich finde beides gleichwertig wichtig und beides gründet auf Fairness und Gerechtigkeit.
Meinungsfreiheit muss sein, unbedingt. Um mich zu positionieren schau ich mir aber die Meinungen im Detail an. Da Meinungsfreiheit auch erlaubt diskriminierende Inhalte / Worte von sich geben zu dürfen, braucht es Menschen, die ihre Meinungsfreiheit nutzen, um darauf aufmerksam zu machen. Menschen, die Auseinandersetzung anregen, die dagegen halten.
Ich stieß vorhin noch auf diesen Link
http://www.huffingtonpost.de/susanne-mu ... 18801.html. Ganz am Ende steht, was ich so oft vermisse... " Ich vermute, er wäre bei einem komplett transparenten Prozess noch im Amt."
Transparente Auseinandersetzung schafft nachvollziehbare Klarheit.
Ohne diese schließe ich mich nirgends an, weil ich einfach zu wenig weiß, um mich positionieren zu können.