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Ungelesener BeitragVerfasst: Samstag 21. September 2013, 20:34 
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Registriert: Samstag 20. Juli 2013, 12:49
Beiträge: 17
whisper hat geschrieben:
"Botschaften selbst (das sind nur Worte)..."

ich weiß nach all dem, was ich gerade las, keine menschlichen Worte und seien sie noch so liebevoll gemeint, die Hilfe geben.
Ich kann "Bakus" Wut nicht eindämmen.
Auch würden meine Worte kraftlos bleiben gegen Ängste oder die Leere in einem nach einem liebevollen "Gott" suchenden Herz.

Da ich um die Macht von Worten weiß, sei es zum Guten oder Unguten, finde ich keine Worte mehr.
Ich wünsche euch den Mut, eure Fragen, eure Ängste und eure Wut genau so und unbeschönt vor dem auszusprechen, der euch am allerbesten kennt und nur liebevoll auf euch sieht.

schweigsame Grüße


Mit der Bewusstheit um diese Macht tun gute Worte gut, bewirken gute Worte doch in aller Regel Gutes, meinst du nicht?


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Ungelesener BeitragVerfasst: Samstag 21. September 2013, 20:49 
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Registriert: Montag 3. Juni 2013, 17:06
Beiträge: 177
hugo hat geschrieben:
whisper hat geschrieben:
"Botschaften selbst (das sind nur Worte)..."

ich weiß nach all dem, was ich gerade las, keine menschlichen Worte und seien sie noch so liebevoll gemeint, die Hilfe geben.
Ich kann "Bakus" Wut nicht eindämmen.
Auch würden meine Worte kraftlos bleiben gegen Ängste oder die Leere in einem nach einem liebevollen "Gott" suchenden Herz.

Da ich um die Macht von Worten weiß, sei es zum Guten oder Unguten, finde ich keine Worte mehr.
Ich wünsche euch den Mut, eure Fragen, eure Ängste und eure Wut genau so und unbeschönt vor dem auszusprechen, der euch am allerbesten kennt und nur liebevoll auf euch sieht.

schweigsame Grüße


Mit der Bewusstheit um diese Macht tun gute Worte gut, bewirken gute Worte doch in aller Regel Gutes, meinst du nicht?


Davon gehe ich auch aus, dass gute Worte gut tun. Ich möchte nichts eindämmen können, vielmehr schauen, ob ich unterstützende Fragen finden könnte. An Baku würde mir zunächst folgende Frage einfallen: "Stört dich deine Wut?" Und falls ja, was ist anders (schon auch im Sinne von "besser"), wenn du diese Wut nicht empfindest?


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Ungelesener BeitragVerfasst: Samstag 21. September 2013, 21:52 
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Registriert: Sonntag 9. Juni 2013, 16:27
Beiträge: 22
Hallo Pünktchen,
ich fühle mich zutiefst betrogen dadurch, dass in dieser "Mission" Gottes Stimme missbraucht und für eigene Zwecke dargestellt wurde. Ich habe erlebt, wie eine ganze Familie durch "Prophetie"hinausgemobbt wurde. So einfach ist das. Wenn man jemanden loswerden will, dann wird er von Gott niedergemacht! Irre, ich darf gar nicht drandenken. Bis heute wurde dieser Sachverhalt nicht zurückgenommen. In der Bibel steht irgendwo "Wehe, wenn man Gutes als schlecht oder Schlechtes als gut darstellt"; ich habe kein Problem, wenn ich bei so viel Unrecht Wut empfinde; es ist die dazupassende Empfindung. Über Vergeben kann man nachdenken, wenn die betroffenen Personen rehabilitiert wurden. Vielleicht habe ich auch noch nicht den nötigen Abstand.


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Ungelesener BeitragVerfasst: Sonntag 22. September 2013, 17:08 
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Registriert: Montag 3. Juni 2013, 17:06
Beiträge: 177
Baku hat geschrieben:
Hallo Pünktchen,
ich fühle mich zutiefst betrogen dadurch, dass in dieser "Mission" Gottes Stimme missbraucht und für eigene Zwecke dargestellt wurde. Ich habe erlebt, wie eine ganze Familie durch "Prophetie"hinausgemobbt wurde. So einfach ist das. Wenn man jemanden loswerden will, dann wird er von Gott niedergemacht! Irre, ich darf gar nicht drandenken. Bis heute wurde dieser Sachverhalt nicht zurückgenommen. In der Bibel steht irgendwo "Wehe, wenn man Gutes als schlecht oder Schlechtes als gut darstellt"; ich habe kein Problem, wenn ich bei so viel Unrecht Wut empfinde; es ist die dazupassende Empfindung. Über Vergeben kann man nachdenken, wenn die betroffenen Personen rehabilitiert wurden. Vielleicht habe ich auch noch nicht den nötigen Abstand.


Danke Baku für deine Antwort, die mir sowas von einleuchtet. Ich finde auch, dass Wut dort wo sie hinpasst auch sein darf.
Wut gegen Unrecht ist völlig nachvollziehbar.
Der nächste Schritt für mich war zu schauen wie *ich* selbst mit Unrecht umgehen möchte, unabhängig des Verhalten derjenigen, die das Unrecht veranlassten.
Froh sein über das Entkommen zu sein kann helfen. Es ist nie zu spät, anders zu leben.


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Ungelesener BeitragVerfasst: Sonntag 22. September 2013, 22:01 
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Registriert: Mittwoch 5. Juni 2013, 22:27
Beiträge: 151
Zitat:
Baku schrieb:
Über Vergeben kann man nachdenken, wenn die betroffenen Personen rehabilitiert wurden

Das ist 1 von mehreren Arten von Vergebung.
Diese Version betrifft bereits erhöhte Ansprüche an die Vergebungs-Qualität.

1.
Der Mann, der neben Jesus am Kreuz kurz vor seinem Tod war, bekam Vergebung, weil er seine Schuld klar sah und sich Jesus zuwendete.
Und Jesus hat ihm nicht erst Sündenvergebung zugesprochen, sondern sagte klipp und klar: Noch heute wirst du mit mir im Paradies sein.

2.
Grundsätzlich soll jeder Mensch, egal, was ihm in seinem Leben zugestossen ist, vergeben und sich versöhnen mit seinem Lebensweg, weil Gott ihm auch vergeben hat und weil ein versöhnter Mensch die Zusage Gottes hat, dass ihm alles zum Besten dient.
Dies ist ein Gehorsamsvergeben, weil man Personen vergibt, ohne sie zu sehen und ohne zu wissen, ob sie sich "bekehrt" haben oder ihre Taten immen noch gut finden.

3.
Erfreulicher ist es, wenn Täter kommen und ihre Taten bereuen und um Vergebung bitten. Dann kann auch persönliche Versöhnung stattfinden.

Dann gibt es noch die Kategorie der Pharisäer. Sie sündigen an sich selbst, und an andern, und suchen weitere Anhänger, sind hart, uneinsichtig, unbarmherzig und sitzen in Gottes Häusern und herrschen mit harter Hand über die Schafe. Und wenn diese solche Handlungsweise hinterfragen, werden sie weggejagt oder umgebracht.
Die Pharisäer haben durch Reichtum und Annahme weltlicher Prinzipen ein komplettes Komplott - System entwickelt.
Sie haben Jesus und seine Jünger und die Urgemeinde verfolgt und wollten nicht auf gleicher Höhe mit allen übrigen Menschen verglichen werden.

Jesus hat mit diesen Leuten eine Zeitlang geredet und als sie nicht hören wollten, überliess er sie sich selbst (ihrem eigenen, menschlichen und vom Teufel verführten) Geist.

Da weiss ich auch von einem Werker und Propheten, der - als er auf seine Grausamkeiten angesprochen wurde , die er einer Person zugefügt hatte - einfach zu ihr sagte: Du musst mir vergeben, der Herr will das so. Es steht in der Bibel.

Wer so stolz und herrisch redet, der hat keinen Anspruch auf Vergebung.
Auch wenn so jemand in einem Bekenntnis einer Person erwähnt wird, die allen vergibt, weil Gott es so sagt. (siehe 2.)

Die Art Vergebung laut Punkt. 2. hilft in erster Linie einem selbst, befreit einem, um mit Gott ohne Bitterkeit über das frühere Leben vorwärts gehen zu können.

Ich lese aber nirgendwo in der Bibel, dass Jesus den Pharisäeren vergeben hat. Denn sie lehnten seine Lehre ab und ignorierten alle seine Wunder und Heilungen. Weil sie dem Wort öffentlich widersprachen und es nicht in die Tat umsetzten, bekamen sie keine Vergebung.

Eine ganze Reihe solcher Leute sitzen noch als Führer in Jatniël und sonst wo. Obwohl ihre Taten von aussen verurteilt worden sind, verharren sie im alten Sauerteig.

Da könnte man die Wände hochgehen, wütend und tobend durch das Leben gehen.
Doch Gott sagt: Ich werde mich selber um diese Leute kümmern. Geh du nur deinen Weg mit mir weiter.

Aber morgen oder bei irgend einer Gelegenheit kommt die Wut wieder. Und dann sag auch wieder:
Gott wird sich selber um diese Leute kümmern.
Ich muss mich daran nicht aufhalten, sondern laufe unbelastet meinem Ziel entgegen.

Lass die Pharisäer in ihrem Tempel sitzen. Sie haben die Gemeinde der Gottesfürchtigen verfolgt. Doch die Verfolgung hat sich anschliessend gegen sie selber gewendet. Die Römer haben den Tempel zerstört, sodass nicht ein Stein auf dem andern blieb. Und das ganze Volk inkl. Pharisäer wurde aus dem Land Israel weggetrieben.

Das ist enorm, zu ermessen, dass die Leute, welche ganze Familien aus den Glaubenshäusern gejagt haben, eines Tages selber aus ihrem Erbteil weggejagt werden sollen, vielleicht sogar aus ihrem himmlischen Erbteil. Das wird dann die grosse Ausnüchterung sein nach allem irdischen Leben im Rausch der Macht, der Unreinheit, der Sünde, des Stolzes und des Geldes.


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Ungelesener BeitragVerfasst: Dienstag 24. September 2013, 09:04 
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Registriert: Sonntag 25. August 2013, 12:20
Beiträge: 9
zuerst einmal sende ich ein freundliches Guten Morgen an euch alle,

ich möchte gern ein paar Gedankensplitter zum Thema "Wut" und "Vergeben" hier einfügen, die ich wertungsfrei und sanft beim Lesen der letzten Beiträge in mir trug.

Gefühle wie Wut, Angst und sogar Zorn aber auch Freude und Hoffnung- sie gehören zu uns Menschen. Würden wir sie als "schlecht" oder "falsch" bekämpfen, würden wir Menschen versuchen wollen, das "Herz" mit dem "Verstand" zu besiegen. Doch wir bestehen aus gleichen Teilen- dem Körper, der Seele, dem Herz und dem Verstand.
Wenn wir lieben, sollen wir es z.b. mit aller Kraft- mit ganzer Seele, mit all unserem Verstand und mit ganzem Herzen .

Wut also über Ungerechtigkeit und Verletzung ist nicht "falsch"- solange diese Wut nicht unser ganzes Sein bestimmt.

Vergeben- sei es in mir selbst begründet oder durch meinen sehr eigenen Weg- ich persönlich kenne unterschiedliche "Wege" und "Arten" davon.

Es ist wohl wahr, dass eine Versöhnung, also eine, wenn man es einfach formulieren möchte, höhere Stufe der Vergebung, nur wirklich völlig geschehen kann, wenn sich beide Seiten in der Verletzung aussprechen, vergeben und am größten Ziel einer menschlichen Beziehung angekommen, in die "Herzensaugen" sehen können, aus Fehlern gelernt haben und doch den Weg in eine gemeine Zukunft/oder respektvoll getrennte Wege gehen können ohne, dass Vorwürfe und Lasten im Unterbewusstsein bleiben. Diese Versöhnung braucht beide Seiten und aufrichtige Worte und Taten.

In menschlichen Beziehungen (jetzt begrenze ich das bewusst) darf, muss, denke ich sogar, Platz sein für Wut, Trauer, Angst oder Enttäuschung. "Vergeben" allein gesteuert vom Verstand, "weil wir einander vergeben sollen" , also wie eine Art Gehorsamsvergeben, kann vorübergehend vielleicht helfen, Gefühle im Zaum zu halten oder nicht alles beherrschen zu lassen, aber Wunden heilen dabei nicht.

Was also kann ( nicht unbedingt wieder dieses Wort "soll") ein Mensch tun, wenn Schuld im Raum steht und im schlimmsten Fall mein Gegenüber nichts davon sieht oder gar hören will oder kann...
Ein weiter Weg, auch mit Tränen und Wut hat mich gelehrt, dass es möglich ist, zu vergeben ohne Blick auf- "das wird der/die einmal vor dem Höchsten verantworten müssen".
Der Verstand sagt oft viel früher- man sollte es vergeben, vergessen und weiter gehen im Leben.
Das Herz aber hinkt oft hinterher, weil Wut hochsteigt oder Trauer in uns bleibt.
Dann hilft Ehrlichkeit- man kann sich zb. Zeiten nehmen, an denen man bewusst mal die Kontrolle des Verstandes im Alltag beiseite schiebt, um Gefühle für sich selbst und vor IHM auszusprechen. Manchmal bringt das Klarheit, weil man selbst erkennt, was man noch immer fühlt und wo man Hilfe, Heilung braucht. (aber bitte , ich rate ,den Verstand im alltäglichen Leben wieder einschalten nach gewisser Zeit, denn nicht jeder Mensch kann mit den Tiefen von unseren Gefühlen gut umgehen und oft wollen wir ja auch nicht, dass alle um uns herum uns ansehen, wie wir fühlen ;-))

Vergeben ist ein Prozeß.
Mein Verstand gibt mir den Befehl- "jetzt vergib es endlich", aber mein Herz weint und erkennt- "ich schaffe es nicht".
Selbst wenn menschlich das "Gegenüber" fehlt und keine Gespräche darüber führen will oder kann, traut euch zu, den Prozess zu beginnen und zu gehen. Ziel dabei, wenn Herz und Verstand so weit sind, ist dann nicht menschliche Versöhnung an sich, denn dazu fehlt das Gegenüber.
Ziel aber wird werden, dass ich loslassen lerne, abgeben ohne "Das wird "Gott" irgendwann für mich klären". Und ich kann mich selbst kennenlernen, aus Fehlern lernen und schließlich sogar zur Hilfe werden.

Ich weiß, es hört sich träumerisch von außen betrachtet an und unendlich weit entfernt für Menschen, die noch kämpfen.
Doch auch wenn ich nicht "vergessen" habe, was geschehen ist(auch ich kenne Misshandlungen, Missbrauch und ähnliches) und dadurch selbst viel dabei auch über mich lernen durfte, blicke ich heute frei darauf zurück. Ich durfte über Jahre vergeben lernen und loslassen in winzigen Schritten und manchmal gingen die nicht mal immer nur vorwärts. ;-)

Vergeben um meinetwillen und weil ich in dieser Aufrichtigkeit mir und anderen gegenüber leben will.
Fühle ich Wut, dann spreche ich sie aus (der Verstand soll bremsen, wo sie mich droht zu beherrschen) und erkenne, dass ich da noch Hilfe und Zeit brauche.
Wo ich aus Trauer weine, gebe ich den Tränen Platz und wo ich mich über etwas freue, zeichnet sich ein Lachen auf mein Gesicht.
Vergeben beginnt mit dem (im Verstand) Willen aber endet oder geschieht erst, wenn ich mit ganzem Herzen, aller Kraft und meinem Verstand loslassen kann. Wenn ich es (noch) nicht kann, dann hilft mir der, dessen Macht und Liebe alles übersteigt und Gnade und Geduld mit mir selbst übt.
Das wünsche ich allen, die vergeben wollen und Vergebung/Heilung suchen.

In all den Gedanken habe ich beinahe vergessen zu fragen- wie geht es euch?

Entschuldigt bitte so viele Worte, ich wünschte mir manchmal sehr, ich könnte dem Einen oder Anderen hier so viel mehr helfen als mit Worten.


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Ungelesener BeitragVerfasst: Dienstag 24. September 2013, 23:20 
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Registriert: Montag 3. Juni 2013, 17:06
Beiträge: 177
Wow whisper, du hast wirklich eine wertvolle Gabe, dich auszudrücken.


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Ungelesener BeitragVerfasst: Mittwoch 9. Juli 2014, 21:43 
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Registriert: Donnerstag 6. Juni 2013, 17:16
Beiträge: 258
hugo hat geschrieben:
Es wird immer ruhiger und stiller hier. Welche guten Absichten gibt es, sich am Austausch hier zu beteiligen? Welche Auswirkungen wären möglich und denkbar?



Hallo Ihr Lieben alle,

das, was hugo da ins Forum stellte, frage ich mich nach fast einem Jahr in ähnlicher Art auch wieder. Wo seid Ihr alle... whisper, Krabbe, Struppi, mamamia, mirabo, Zeuge, naiv und alle anderen hier angemeldeten, deren Usernamen mir nicht so geläufig sind?
Wo steht ihr? Wie geht es euch? Was erhofft ihr euch? Habt Ihr abgeschlossen und wollt eure Ruhe haben vor diesem Thema?

Wie schauts eigentlich vor Ort aus? Tut sich in SR was in die richtige Richtung?

Würd mich über Rückmeldungen sehr freuen :-)

LG, Anton


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Ungelesener BeitragVerfasst: Mittwoch 9. Juli 2014, 22:25 
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Registriert: Donnerstag 6. Juni 2013, 17:16
Beiträge: 258
whisper hat geschrieben:
zuerst einmal sende ich ein freundliches Guten Morgen an euch alle,

ich möchte gern ein paar Gedankensplitter zum Thema "Wut" und "Vergeben" hier einfügen, die ich wertungsfrei und sanft beim Lesen der letzten Beiträge in mir trug.

Gefühle wie Wut, Angst und sogar Zorn aber auch Freude und Hoffnung- sie gehören zu uns Menschen. Würden wir sie als "schlecht" oder "falsch" bekämpfen, würden wir Menschen versuchen wollen, das "Herz" mit dem "Verstand" zu besiegen. Doch wir bestehen aus gleichen Teilen- dem Körper, der Seele, dem Herz und dem Verstand.
Wenn wir lieben, sollen wir es z.b. mit aller Kraft- mit ganzer Seele, mit all unserem Verstand und mit ganzem Herzen .

Wut also über Ungerechtigkeit und Verletzung ist nicht "falsch"- solange diese Wut nicht unser ganzes Sein bestimmt.

Vergeben- sei es in mir selbst begründet oder durch meinen sehr eigenen Weg- ich persönlich kenne unterschiedliche "Wege" und "Arten" davon.

Es ist wohl wahr, dass eine Versöhnung, also eine, wenn man es einfach formulieren möchte, höhere Stufe der Vergebung, nur wirklich völlig geschehen kann, wenn sich beide Seiten in der Verletzung aussprechen, vergeben und am größten Ziel einer menschlichen Beziehung angekommen, in die "Herzensaugen" sehen können, aus Fehlern gelernt haben und doch den Weg in eine gemeine Zukunft/oder respektvoll getrennte Wege gehen können ohne, dass Vorwürfe und Lasten im Unterbewusstsein bleiben. Diese Versöhnung braucht beide Seiten und aufrichtige Worte und Taten.

In menschlichen Beziehungen (jetzt begrenze ich das bewusst) darf, muss, denke ich sogar, Platz sein für Wut, Trauer, Angst oder Enttäuschung. "Vergeben" allein gesteuert vom Verstand, "weil wir einander vergeben sollen" , also wie eine Art Gehorsamsvergeben, kann vorübergehend vielleicht helfen, Gefühle im Zaum zu halten oder nicht alles beherrschen zu lassen, aber Wunden heilen dabei nicht.

Was also kann ( nicht unbedingt wieder dieses Wort "soll") ein Mensch tun, wenn Schuld im Raum steht und im schlimmsten Fall mein Gegenüber nichts davon sieht oder gar hören will oder kann...
Ein weiter Weg, auch mit Tränen und Wut hat mich gelehrt, dass es möglich ist, zu vergeben ohne Blick auf- "das wird der/die einmal vor dem Höchsten verantworten müssen".
Der Verstand sagt oft viel früher- man sollte es vergeben, vergessen und weiter gehen im Leben.
Das Herz aber hinkt oft hinterher, weil Wut hochsteigt oder Trauer in uns bleibt.
Dann hilft Ehrlichkeit- man kann sich zb. Zeiten nehmen, an denen man bewusst mal die Kontrolle des Verstandes im Alltag beiseite schiebt, um Gefühle für sich selbst und vor IHM auszusprechen. Manchmal bringt das Klarheit, weil man selbst erkennt, was man noch immer fühlt und wo man Hilfe, Heilung braucht. (aber bitte , ich rate ,den Verstand im alltäglichen Leben wieder einschalten nach gewisser Zeit, denn nicht jeder Mensch kann mit den Tiefen von unseren Gefühlen gut umgehen und oft wollen wir ja auch nicht, dass alle um uns herum uns ansehen, wie wir fühlen ;-))

Vergeben ist ein Prozeß.
Mein Verstand gibt mir den Befehl- "jetzt vergib es endlich", aber mein Herz weint und erkennt- "ich schaffe es nicht".
Selbst wenn menschlich das "Gegenüber" fehlt und keine Gespräche darüber führen will oder kann, traut euch zu, den Prozess zu beginnen und zu gehen. Ziel dabei, wenn Herz und Verstand so weit sind, ist dann nicht menschliche Versöhnung an sich, denn dazu fehlt das Gegenüber.
Ziel aber wird werden, dass ich loslassen lerne, abgeben ohne "Das wird "Gott" irgendwann für mich klären". Und ich kann mich selbst kennenlernen, aus Fehlern lernen und schließlich sogar zur Hilfe werden.

Ich weiß, es hört sich träumerisch von außen betrachtet an und unendlich weit entfernt für Menschen, die noch kämpfen.
Doch auch wenn ich nicht "vergessen" habe, was geschehen ist(auch ich kenne Misshandlungen, Missbrauch und ähnliches) und dadurch selbst viel dabei auch über mich lernen durfte, blicke ich heute frei darauf zurück. Ich durfte über Jahre vergeben lernen und loslassen in winzigen Schritten und manchmal gingen die nicht mal immer nur vorwärts. ;-)

Vergeben um meinetwillen und weil ich in dieser Aufrichtigkeit mir und anderen gegenüber leben will.
Fühle ich Wut, dann spreche ich sie aus (der Verstand soll bremsen, wo sie mich droht zu beherrschen) und erkenne, dass ich da noch Hilfe und Zeit brauche.
Wo ich aus Trauer weine, gebe ich den Tränen Platz und wo ich mich über etwas freue, zeichnet sich ein Lachen auf mein Gesicht.
Vergeben beginnt mit dem (im Verstand) Willen aber endet oder geschieht erst, wenn ich mit ganzem Herzen, aller Kraft und meinem Verstand loslassen kann. Wenn ich es (noch) nicht kann, dann hilft mir der, dessen Macht und Liebe alles übersteigt und Gnade und Geduld mit mir selbst übt.
Das wünsche ich allen, die vergeben wollen und Vergebung/Heilung suchen.

In all den Gedanken habe ich beinahe vergessen zu fragen- wie geht es euch?

Entschuldigt bitte so viele Worte, ich wünschte mir manchmal sehr, ich könnte dem Einen oder Anderen hier so viel mehr helfen als mit Worten.


Oooh wie schade, whisper ist ganz still und leise wieder gegangen. Wurd mir eben erst bewusst. Sein / ihr Beitrag hier hat mich aufs Neue wieder sehr berührt, wirklich wundervoll...
Wirklich wertvolle und besondere Strategien zum zur Ruhe finden, zum Vergeben.
Danke whisper und alles Liebe dir!!


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