agnelli hat geschrieben:
Der Prophet Martin Illig versprach am 15.3.2013 im gnadenkinderthread den forumsteilnehmern: "… ich möchte mit Integrität und Transparenz vorwärts gehen und ich schätze es sehr, dass Ihr mir eine Chance gebt … ."
@ Vorwärtsgehen?
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An der Schnittstelle zur kritischen Öffentlichkeit sind sie völlig überfordert, weil ihre jahrzehntelang intern eingeübten Handlungsmuster nach außen nicht funktionieren. Im Grunde verstehen sie wenig von der Welt da draussen.
@ Integrität?
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Wie schrieb eine Zeitung in Kapstadt, nachdem verzweifelte Spätregenchristen 2008 an die Öffentlichkeit gingen: „Maar in ons kerk werk dit só: Die kerk kom eerste. Om vrede in die kerk te bewaar, pleit jy skuldig al is jy onskuldig.“ In unserer Kirche funktioniert das so: an erster Stelle steht die Kirche. Um den Frieden in der Kirche zu bewahren, bekennst du dich schuldig, obwohl du gar nicht schuldig bist.
@Transparenz?
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Bezüglich der zugegebenen Vorgänge um den Entzug der Gemeinnützigkeit muss folgende Frage geklärt werden: wie hat er die Geschichte damals der Jatnielgemeinde verklickert?
Wieder einmal klasse aufgezeigt, sachlich und fundiert recherchiert.
Alle Aufklärungsversuche waren aus meiner Sicht genau richtig und wenn sie nur dazu führen, dass Interessierte sich umfangreich informieren und der Spätregen Mission nicht leichtgläubig beitreten, haben sie viel bewirkt.
Letztlich kann ich als Ausgestiegener aber nicht mehr machen als zu Veränderungen aufzurufen, ich kann an die Verantwortlichen Apelle richten wie ich es nun schon über ein Jahr getan habe. Ich kann versuchen wachzurütteln mit entsprechenden Informationen über Missstände. Ich versuchte mich darin. Ich hinterfragte zum Wohle von Menschenfreundlichkeit und der Menschenrechte. Ich erinnerte an demokratische Grundsätze und hoffte auf einen regen Austausch.
Es gab Austausch, zwischendurch auch regeren, aber es war oft ein Austausch unter bereits Ausgestiegenen, die völlig stabil ein zufriedenes Leben leben und niemals mehr einer derartigen Gemeinschaft auf den Leim gehen würden. Auch keiner im äußerlich moderneren Kleid, denn das gibt es ja auch. Wir haben diese Abhängigkeitsmuster durchschaut und lassen uns nie mehr über den Glauben ködern.
Was bringt das aber, wenn wir Außenstehenden für Betroffene was ausrichten möchten? So ist noch keine Revolution gelungen. Das geht nicht. Rebellion muss von Leidtragenden ausgehen, dann können Außenstehende unterstützend mitwirken, aber der Antrieb muss von den Menschen kommen, die etwas verändert haben möchten.
Wenn es immer mehr Menschen so ginge wie diesen Mitgliedern, die einer Zeitung berichteten: "In unserer Kirche funktioniert das so: an erster Stelle steht die Kirche. Um den Frieden in der Kirche zu bewahren, bekennst du dich schuldig, obwohl du gar nicht schuldig bist", dann könnten diese was bewegen. Das Spätregenklima ist von gegenseitigem Misstrauen geprägt, Intrigen liegen in der Luft, das ist gewollt, klar, denn so beugt man einenm gemeinsamen Aufstand vor. Machen alle Diktaturen so. Von daher ist es schwer abschätzbar, ob es überhaupt genug reformfreudige Menschen gibt.
Zudem möchte ich nicht über die Indoktrinationsbereitschaft anderer urteilen. Kein erwachsener Mensch geht in eine solche Organisation ohne die Bereitschaft, sich von deren Ideologien beeinflussen zu lassen. Also sind die Leute freiwillig dort. Davon möchte ich in Zukunft einfach ausgehen. Wer noch dort ist, ist gerne da oder würde gerne dortbleiben. Wer nicht gerne dort ist, sollte gehen und sich für seine Nachversicherung einsetzen! Ich würde für meine Freiheit vorübergehend auch hart an der Armutsgrenze leben (habe ich!!), Hauptsache ich käme aus diesem Wirrwarr, Manipulations- und Machtwahnsinn raus. Heute sorgt der Staat ja viel ausgereifter für seine Bürger, da muss man noch weniger Sorge haben und dann ist es auch sehr wohltuend, sich längerfristig einen Job zu suchen, um sich selber zu versorgen. Das stärkt das Selbstvertrauen ungemein.
Wer gerne dort bliebe, aber Veränderungen wünscht, sollte sich mit Gleichgesinnten zusammentun und darum kämpfen.
Für die Rentengeschichte drücke ich ganz fest die Daumen!!! Ich hoffe so, dass da gerecht für die ehemaligen Mitglieder entschieden wird.
Dass wir wenig bewirkten mit unseren Veröffentlichungen verdeutlicht die Starrheit dieses Systems. Wenn man ein System nicht ändern kann, dann muss man sich und seine Situation verändern. Klar, leichter geschrieben als getan, aber ich sehe keinen anderen Weg aus diesem Schlamassel.
Wenn ihr mich fragt, erledigt sich SR von selbst und andere ähnliche Organisationen hoffentlich auch. Es ist nur eine Frage der Zeit.
Immer dann, wenn Demokratie nichts zählt, nicht klar gelebt wird oder behauptet wird, dass sie im Glauben keinen Platz habe, muss man achtsam werden. So reden nämlich nur machtgierige Typen, die es genießen Menschen von sich abhängig zu machen. Das hat nichts mit Gott zu tun.
Ich werde mich jetzt etwas zurückziehen, da ich alles gesagt habe, was es meinerseits zu sagen gibt.
Ich bedauere, dass der Austausch nicht vielfältiger und lebhafter wurde, dass sich nicht mehr User einmischten. Aber gut, so ist es und es wird seine Gründe haben.
Ich lass meinen Account nicht löschen. Wer weiß, was sich noch ergeben wird. Ich ziehe mich nur eine Weile zurück.
Euch derweil alles Gute und Liebe
Anton