Hummel hat geschrieben:
Selbsthilfegruppe steht unter dem Thema geistiger Mißbrauch.
Je länger ich lese,was ich auch schon bei den Gadenkindern tat,desto trauriger und unsicherer werde ich.
Was habe ich falsch gemacht,daß ich die Ängste,die mir als Kind im Glaubenshaus eingeflöst wurden,bis heute nicht los wurde?
Gott vertrauen?Hat bis jetzt noch nicht genutzt.
Therapie?Nach 4 Jahre ohne Erfolg abgebrochen?
Gepräche mit Freunde?Negativ,da sie sich in eine Kindheit im Glaubenshaus in den 60ger nicht vorstellen können.
Mir einreden das war alles nicht so schlimm,funktioniert nur wenn es mir gut geht.
Also mit der tiefen Traurigkeit,dem schlechten Gewissen und dieser alles überdeckenden Angst weiterleben und hoffen,daß das Leben nicht mehr so lange dauert.
So erlebe ich meinen Alltag.
Und warum schaffe ich es nicht mich ,wie manch Einer schreibt,zu befreien?
Wie könnt ihr euch soo sicher sein,daß ihr euch nicht versündigt,wenn ihr so über Prophetie,über die Gemeinde redet?
Es wurden viele Fehler gemacht,aber von Einzelnen.Oder vom System?
Und wo war Gott all die Jahre?
Warum haben es dann genug geschafft,im GH zu bleiben?
Warum wurde mein Leben zerstört,meine Persönlichkeit zerbrochen?War ich zu dumm?Zu naiv?Zu gutgläubig? Es gibt genug,die mit den Erfahrungen in ihrer Kindheit umgehen können.Wer kann mir erklären,wo mein Denkfehler liegt?
Selbsthilfegruppe.Letzter Versuch.Vergebene Hoffnung?
Liebe Hummel,
was für ein Beitrag von Dir...... man wurde im Glaubenshaus groß und wurde tagtäglich indoktriniert und merkte es nicht einmal. Natürlich nicht. Was damals in uns reinmanövriert wurde, lässt sich heute sehr schwer wieder aus unseren Gehirnen löschen. Deshalb stehen wir auch heute im Leben und haben ständig DIESES VERDAMMTE SCHLECHTE GEWISSEN.
Es ist genau dieses SCHLECHTE GEWISSEN, welches uns noch immer in der Hand haben möchte und welches auch IMMER IMMER Angst in uns auslöst, nach dem Motto: Was wäre wenn die Spätregenpropheten DOCH recht hätten? Und ich bin falsch? Komme ich dann in die Hölle? So wurden wir erzogen, das ist in uns drin! Wenn man mal mit Abstand schaut wie Religonen funktionieren, dann gibt es
letztendlich keinen Unterschied mehr zwischen der Spätregen-Doktrin und den nicht-christlichen Doktrinen, denn alle haben sehr ähnliche Machtstrukturen über ihre Glaubensmitglieder!
Dieses Muster ist immer das Gleiche: Irgendein Gott (Allah, Jesus, oder wer auch immer) ist im Himmel – wir sind auf Erden. Wir sind von Grund an böse – kommen in die Hölle. Wir brauchen Gott um in den Himmel zu kommen. Und Gott schickt Propheten, die sagen uns
wo’s wie langgeht. Und plötzlich sind wir den Propheten nämlich ausgeliefert, denn die können uns erzählen was sie wollen und was wir falsch machen. Solange wir denen glauben, und uns untertänigst beugen, haben die uns in der Hand! O je, was habe ich schon für Botschaften gehört! Je nach Lust und Laune des Propheten wurden sie verteilt, und ob der/die jemanden mochte oder nicht! Und in diesem Muster sind und bleiben wir abhängig und sind und bleiben gefangen in diesem Netz!
Und nun kommt die Geschichte MEINER BEFREIUNG: Die ist hart, aber sie hat mich frei gemacht. Ich habe angefangen zu Lesen, Lesen, Lesen. Die griechischen Philosophen zum Beispiel. Viele von denen Griechen sagen, lebe im Hier und Jetzt, du lebst nur einmal und danach kommt NICHT DAS CHRISTLICHE GERICHT. Ja, ich habe mich für andere Dinge interessiert und habe mich umorientiert. Und irgendwann rückte Gott immer weiter in die Ferne und Spätregen mit seinen jämmerlichen Propheten und Macht-Strukturen wurden immer unbedeutender für mich. Und nein, ich habe KEINE ANGST mehr, dass ich Gotteslästerung betreibe. Aus diesen Fängen bin ich ganz und gar heraus. Und heute bin ich sowas von befreit, glaube nicht an den Spätregengott, sondern gehe fröhlich, locker durch‘s Leben und habe überhaupt kein schlechtes Gewissen mehr, dass ich eventuell in die Hölle kommen könnte. Den Würgegriff in dem ich mich all die Jahre in Spätregen befand, konnte ich zum Glück abstreifen.