Baku hat geschrieben:
In eueren Beiträgen wird, finde ich, zu sehr Gott und SR als Einheit gesehen (Pünktchens letzter Satz).
Liebe Baku,
zunächst find ich die Beiträge von Weitweg und Milkyway deshalb so klasse, weil sie mich spüren lassen, dass die beiden ihre eigenen Wege gefunden haben. dass sie frei und glücklich leben.
Ich teile die Aufassung lieber ohne Glauben zu leben als mit solch einem zwanghaften und manipulativen.
Baku hat geschrieben:
In dem gesamten Gnadenkinderdialog wurde die Spätregenmission ANHAND der Bibel geprüft und überführt und als falsch erkannt.
Auch anhand des gesunden Menschenverstandes und fühlenden Herzens.
Weil Gott nicht beweisbar ist er eine Glaubenssache. Den Einen wird das Leben dadurch angenehmer und leichter, die Anderen fühlen sich dadurch eingeengt und fremdbestimmt. Da muss jeder für sich schauen. Wir Menschen neigen dazu die Sinnfrage zu stellen, aber letztlich sind Antworten, die den Sinn in Gott sehen hypothetisch, da wir ihn nicht beweisen können.
Das Universum ist da, egal ob es uns gibt oder nicht. Mit dem Glauben an Gott bekommt das Universum einen übergeordneten Zweck, womit wir Menschen dann auch einen übergeordneten Sinn bekommen, was viele Menschen mögen. Ich mag die kleine feine Sinngebung durch meine Lebensgestaltung und Möglichkeiten sehr gerne. Anderen ist das zu wenig, sie wollen im Menschsein einen höheren, größeren und besseren Sinn sehen.
Die Argumente derjenigen, die von einem Zweck überzeugt sind, führen immer zu uns Menschen. Der Zweck des Universums ist immer etwas, das uns Menschen betrifft.
Mir fällt es schwer, das gesamte gewaltige unvorstellbar große und unvorstellbar alte Universum mit seinen praktisch unendlichen vielen Sternen, Galaxien und Planeten nur auf uns Menschen zu reduzieren. Das erscheint mir absurd. Wieso sollte Gott ein so komplexes Universum schaffen, in dem wir Menschen eine verschwindend geringe Rolle spielen? Wenn sich alles darum dreht, was wir Menschen machen, wozu muss Gott dann Galaxien erschaffen, die 10 Milliarden Lichtjahre weit weg sind? Wir Menschen brauchen kein so gewaltiges Universum! Und ehrlich, ich finde es schon etwas vermessen wenn wir so tun, als würde sich das ganze Universum um uns drehen.
Neil deGrasse Tyson erklärt das so...
Genauso wie alle anderen Menschen habe natürlich auch ich keine Antwort auf die Frage, ob das Universum einen Zweck hat oder nicht. Ich halte es für ziemlich wahrscheinlich, dass es keinen hat. Und ich habe damit kein Problem. Viele gläubige Menschen glauben ja vielleicht gerade deswegen an einen Zweck des Universums, weil sie ein “zufälliges” und “bedeutungsloses” Universum als unbehaglich oder angsteinflößend finden. “Gott” bietet (scheinbare) Antworten und Anleitung und dem großen Universum einen (scheinbaren) Sinn. Es sind natürlich keine echten Antworten und kein echter Sinn, denn dafür müsste man auch “Gott” selbst erklären können und das ist nicht möglich. Ein “Gott” als grundlegende Ursache des Universums funktioniert so lange nicht, bis auch die grundlegende Ursache von “Gott” geklärt ist (und wenn sie nicht geklärt werden kann, kann man Gott genauso gut auch weglassen und das Problem weniger kompliziert machen).
Ein “Gott”, der den Zweck des Universums bestimmt hilft uns nicht weiter, weil “Gottes” Zweck immer nur ein Spiegel dessen ist, was wir Menschen uns angesichts des gewaltigen und oft erschreckend großen Universums ausgedacht haben, um unserer tatsächlichen Unwichtigkeit im großen Ganzen der Dinge etwas entgegenzusetzen. Ich halte es für wahrscheinlich, dass das Universum einfach entstanden ist. Es ist da, und wir leben darin. Die Sinnfrage zu stellen liegt in unserer Natur, ist hier aber nicht sinnvoll. Das Universum ist da, egal ob es uns gibt oder nicht. Das wir heute auf der Erde als dominante Säugetierspezies existieren und halbwegs intelligent geworden sind, ist Zufall. Das Universum wäre auch wunderbar ohne uns ausgekommen und hätte kein Problem damit gehabt, wenn wir vor ein paar zehntausend Jahre alle von einem Asteroideneinschlag ausgerottet worden wären. Das mag uns kränken. Aber es muss uns nicht daran hindern, einen Zweck für unsere Existenz zu finden. Wenn das Universum schon mal da ist und so lange wir noch nicht ausgestorben sind könnten wir doch probieren, es zu verstehen. Wenn das Universum schon so gewaltig groß und mit praktisch unendlich vielen Objekten angefüllt ist, dann könnten wir unsere Zeit nutzen, all diese fantastischen Möglichkeiten zu nutzen, etwas neues zu entdecken. Es gibt da draußen so viel zu sehen, so vieles das man schön finden kann, so vieles das einen in Erstaunen versetzen kann. Es gibt so viel, aus dem wir lernen können. Wir Menschen mögen nur ein völlig unbedeutender Teil des gesamten Universums sein. Aber wir sollten uns über diese Tatsache nicht mit dem Gedanken an einen “Gott” trösten, der uns größer macht als wir sind und das Universum kleiner. Wir sollten lieber die Gelegenheit nutzen und probieren, dieses gewaltige Universum zu verstehen.Damit will ich ganz, ganz gewiss niemandem seinen Glauben nehmen!!! Jeder wie er es braucht und möchte, das ist mir sehr wichtig!!
Dennoch inspirierten mich unsere letzten Beiträge dazu, diese Sicht aufs Universum zum zu Gemüte führen bereitzustellen. Ich will damit ganz wirklich niemanden agitieren, vielleicht kann man aber mit diesem Einblick in eine andere Weltsicht andere bessere verstehen.
Liebe Grüße,
Pünktchen
Wichtig: Wer widersprechen möchte, tue es bitte! Ich finde das interessant und spannend. Das regt zum Nachdenken an... letztlich zählen die besseren Argumente und da schätze ich mich selbst nicht festgefahren ein. Eine gute Freundin ist gläubig, eine andere nicht - ich mag sie beide sehr, sehr gerne!!!!